Das Historicum 20 nimmt die politische und historische Auseinandersetzung mit der Nutzung des Oberen Alleefeldes in Bad Arolsen im 20. Jahrhundert und ihre Wechselwirkung auf die Stadt in den Blick.
Der Zweck der Institution soll durch die Einrichtung eines Dokumentationszentrums im Stabsgebäude der ehemaligen Kaserne mit einer Dauerausstellung zu den vier Epochen – Fürstentum, Weimarer Republik, NS-Zeit und Belgische Garnison – sowie wechselnden Präsentationen als lebendiger Erinnerungsort verwirklicht werden, so in der Präambel des Vereins festgeschrieben.
Der interessierten Öffentlichkeit und den Schulen soll ein Forum zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Ort und der Zeit geboten werden. Eine differenzierte Meinungsbildung zur Zeitgeschichte und zur aktuellen politischen Entwicklung soll gefördert und Dokumentations- oder Forschungsprojekte angeregt werden. Darüber hinaus finden Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionsrunden auch mit Zeitzeugen, Aufführungen u.ä. statt.
Im Januar 2012 wurde die Dauerpräsentation im Stabsgebäude eröffnet. Das Foyer und der große Raum im Erdgeschoss sind der Geschichte der Arolsen Archives als Zentrum humanitärer Hilfe gewidmet.
Als Bestandteil des Gesamtkonzeptes folgt im Erdgeschoss das "Schularchiv", in dem pädagogisches Arbeiten möglich ist. In diesem Geschichtslabor werden ausgesuchte Dokumente und Materialien zu Themenfragen bzw. Biografien erarbeitet. Darüber hinaus wurde ein Jugendforum gegründet. Hier wird Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, ihre Ausarbeitungen und Präsentationen zu zeitgeschichtlichen Themen, wie z.B. Architektur des Nationalsozialismus in Arolsen, öffentlich vorzustellen.
Die Zelle im Erdgeschoss beinhaltet die Themeneinheit "Aus dem Familien-Album". Hier werden exemplarisch Migrantenfamilien, die selbst über ihre Familiengeschichten berichten, vorgestellt.
In den Zellen des Obergeschosses werden chronologisch die Themen: "Von der Residenzstadt zur umjubelten Garnison" (1867 bis 1918), "Keiner will sie haben" (1919 bis 1933), "Auf Hitler vereidigt" (1933 bis 1945) und "Von der Besatzung zur Freundschaft" (1952 bis 1994) dargestellt. Zur Vermittlung dieser komplexen Themen werden verschiedene Ebenen verwendet.
Die Nischen in den Fluren werden zur Darstellung der inhaltlichen Gliederung genutzt. Informationsbänder bilden einen Zeitstrahl ab. Der zeigt, was im Gelände Oberes Alleefeld, was in Arolsen, was in Deutschland und was anderswo geschah. In den einzelnen Zellen wird dann jeweils ein inhaltlicher Fokus gebildet, z.B. in dem Abschnitt 1919 bis 1933 – zwei später bedeutende Schüler des damals in der Kaserne eingerichteten Gymnasiums – der Arzt und spätere Widerstandskämpfer Georg Groscurth und die Schriftstellerin Christine Brückner vorgestellt. Er machte 1923 in Arolsen sein Abitur; sie erlebte den Einzug der SA in das Kasernengelände.
Zusätzliche Vermittlungsformen wie Infoboxen, digitale Stationen, Audiostationen, Präsentationsmöglichkeiten für Filme und Filmdokumente werden eingesetzt.
Seit Oktober 2002 befindet sich im Marstall das Christian Daniel Rauch-Museum mit einer einzigartigen Skulpturensammlung des klassizistischen Bildhauers und seiner Zeitgenossen.
Details ansehenEntdecken Sie Bad Arolsen bei unseren Stadtführungen oder auf eigene Faust - in der barocken Altstadt gibt es viel zu sehen.
Details ansehenHistoricum 20 – Forum Zeitgeschichte
Dr.-Georg-Groscurth-Straße 1
34454 Bad Arolsen
+49 5691 625734
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www.museum-bad-arolsen.de
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